Wenns am schönsten ist soll man aufhören

Man mag es ja garnicht glauben aber ich hatte die Nase voll und hab mich entschlossen meinen Aufenthalt zu verkürzen und bin zurückgeflogen.

Ich hab weder wütende,traurig oder enttäuscht Tokyo verlassen aber ich habe gemerkt, dass eine Großstadt auf die Dauer und ohne Begleitung etwas anstrengend und ermüdend ist. Ich hab mir die letzten Tage schon schwer getan mich ausreichend zu motivieren mich durch die Unzahl an Menschen zu wuzln.

Ich werden dann, wenns mich freut, einen Abschlussbericht mit vielen Fotos verfassen um diesem Kapitel ein würdiges Ende  zu verpassen.

Zum Kontrast war ich gleich bei mir im Garten beim Kirschbaum und siehe da, keine Japaner, muss aber auch fairerweise sagen, er blüht auch noch nicht.

Published in: on 2009/04/06 at 12:51  Kommentar verfassen  

Tempelhupfen

Tag 8

Nach Regen folgt Sonnenschein und ich mach mich auf den Weg zum Asakusa Tempel. Bei der Ubahnstation erwartet mich das übliche Bild. Unmengen an Japanern gemischt mit Touristen zwängen sich durch eine enge Schneise die zum Tempel fürht. Die Art wie das aufgebaut war erinnerte mich an den Naschmarkt.

Im ersten Durchgang baumelt ein enorm großer Lampion der schon ganz ausgeblichen ist vom Blitzlichtgewitter. Pro Foto ein Yen und die Weltwirtschaftskriese wär längst vorrüber. Ich qäuele mich ein Stück durch die Menschen und breche dann links aus in eine der Seitenpassage.

Alles gefüllt mit kleinen Geschäften, diesmal sind aber mehr traditionelle Güter vertreten wie Kimono. edle Stoffe, Fächer und Ninjaschlampfen. Ich muss mir da welche kaufen und find noch dies und das. Aber ich hab  ja noch nicht die Hauptattraktion gesehn und kämpfe mich zum Tempel vor.

Vor dem Tempel räuchern sich die Japaner. Ein großer, mit Sand gefüllter, Eisenkessel dient als Räucherschale wird belagert. Bündelweise werden seitlich auf einem heißen Stein die Räucherstäbchen entzunden und dann in die Schale gesteckt. Leute gehen vorbei und wedeln sich den Rauch ins Gesicht bevor sie den Tempel betreten. Im Tempel werden hinter Glas gold verzierter Figuren dem Publikum präsentiert. Links und Rechts zahllose Fächer für Weißsagugen und Horoskope. Die die dem Tempel huldigen werfen in hohen Bogen Geld auf einen großzügigen Lattenrost, klatschen zweimal in die Hände , verneigen sich , klatschen noch einmal und verneigen sich ein Letztes mal.

Ich zwänge mich am Rückweg durch die Menge und komm an einigen Schnellküchen vorbei und Souveniergeschäften. Der Haupttempel ist umringt von (Ehren?)Gräbern und etwas weiter hinten ein Miniaturvergnügungspark. Ich wander dort noch gut einer Stunde herum und flüchte zurück richtung Hotel. Ich liefer nur kurz  meine Andenken ab und sehne mich nach etwas Ruhe und beschließe nochmal zum Shinjukupark zu gehen.

Dort ist wirklich wenig los und ich genieße die Ruhe und beobachte eine Katze wie sie im naturbelassenen Park ihre Route geht. Obwohl die länge dieses Eintrages nicht dafür spricht bin ich wieder sechs Stunden umhergelaufen. Mir gehn auch schon die Umschreibungen für die Menschenmassen und Größenverhältnisse aus und langsam leppern sich die Ausgaben, es kostet doch alles und jedes 10 Euro plus und das Ubahnfahren ist auf Dauer auch nicht billig. Ich suche mir am Heimweg etwas zum Essen und freu mich auf meine zwei Doughnuts die ich noch im Kühlschrank hab.

Published in: on 2009/04/02 at 11:26  Kommentar verfassen  
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Iyana odenki desu ne

Tag 7

Es regnet!

Der Niederschlag schlägt auch mich nieder und ich kann mich erst um die Mittagszeit motvierenn rauszugehn. Such mir was zum Essen und geh wieder ins Hotel zurück. Ich blätter dann lustlos im Lonely Planet was für (Omg wie schreibt man die Mehrzahl von Museum, na wirklich Museen) Museen es gibt aber ich kann mich für nichts motivieren.

Ich geh einfach auf die Straße und in irgendeine Richtung und lande schlussendlich wieder vor Einkaufsmöglichkeiten. „Gut“ sage ich zu mir , „stöberst halt in Kaufhäusern ummadum“. Besonderst diese „OIOI“ Gebäude schauen einladent aus bis ich draufkomm , Gott sei dank vor dem Eingang mittels Flyer, Damenbekleidung. Lieber Frauen da draussen, zwei riesen Gebäude , addierte 17 Stockwerke voll mit was Frau von Welt halt so braucht.

Ich stöber da und dort und geh dort hin wo mich die Leute hinschieben. Ich lande zum Ende im Takashimaya und erkunde die 15. Stockwerke Allerlei. Vom Edel Anzug bis hin zur Pumpenzange ist alles da. Ich find ein bischen Krimskrams und Japanschrott ( made in China ) und stolper über ein Sushilokal das zu verlockend aussieht. Bevor ich aber was essen will bring ich das Beutegut in Sicherheit und mach mich bischen später wieder zum Takazushi auf den Weg.

Ich krach dort rein und werd abgewiesen. Kann ja die Betriebsanleitung nicht lesen. Aussen ist ein Touchscreen zum anmelden. 40 Minuten Wartezeit. Nagut muss ja super Laden sein wenn ich so lange warten muss. Renn noch etwas in den Stockwerken auf und ab und setz mich auf dei Wartehocker. Ich setzte mir eine Interupt Service Routine im Hirn auf Hachi-Ju-Hachi und spring auf wie ich 88 höre. Ich werde zum „Kounta“ geführt und die gesammte Belegschaft des Lokals begrüßt mich. Mein Gott is mir das unangenehm. Ich setze mich  schau den Pros beim Sushi machen zu. Neben mir popt einen Japanerin auf und erzählt mir was, ich bestell ein Nigiri Menü und hab nur wenig Ahnung was mich erwartet. Konnte am Bild nicht alles Deuten.

Das was ich für die Nachspeise gehalten habe wird mir als Erstes serviert. Ich nicke und wippe vor mich hin wie ein Bär im Zoo wie mir auf japanisch erklärt wie ich das zu essen habe. Mein verzweifelter Gesichtausdruck entlockt ihr ein „Mix“ und eine umrührende Geste mit dem Zeigefinger. Keine Ahnung was ich da esse, irgendwie dickflüßig und nicht aufdringlich im geschmack. Das Umrühren bewirkt weisse Flocken im Gefäß, anscheinend Eiklar. Dann wirklich erstklassiges Sushi alles dabei und paar Sachen die ich nicht kenn. Zum Schluß noch Misu-Suppe. Im asiatischen Raums ist es überhaupt Usus die Suppe als Nachspeiße zu servieren.

Ich komm am Rückweg wieder beim KrispyKream vorbei. Jetzt will ichs wissen. 10 Minuten angeschriebene Wartezeit. Ich stell mich an und und bekomm nach 2 Minuten ein „Picture Menu“ und fang an mich zum Entscheiden. nach 10 Minuten warten gibts einen Gratis Doughnut. Ok jetzt versteh ich warum die Japaner da anstehen. God like!. Ich werd reingewunken und kaufe 3 Stück. Hab eh einen Kühlschrank im Hotel, kann mir was für Morgen aufheben.

Ich schaffs grad noch Heim bevors so richtig zum Schütten anfängt und gleich darauf beginnts zum gewittern. Für Morgen solls wieder besser werden sollte ich den Wetterbericht wirklich verstehn. Heut gibts auch keine Fotos, da in den Kaufhäusern untersagt ist und nix wirklich aufregendes dabei war.

Published in: on 2009/04/01 at 12:18  Kommentar verfassen  
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Wandertag mit Entäuschungen

Tag 6

Heute wars nicht so gelungen. Begonnen hats schonmal damit, dass das Ghibli Museum an Dienstagen geschloßen hat aber das war bezüglich dem Museum noch nicht das schlimmste aber dazu etwas später mehr.

Also ich denk mir noch nichts Böses und mach mich aufn Weg zum Royal Palace. Endlich mal Platz, nur wenig Leute, keine Kirschbäume und nichts zu sehen. Der Palast ist nur zweimal im Jahr zugänglich 2. Jänner und 23. Dezember. Mir war beswusst das man recht wenig zu sehen bekommt aber das. Endlose Schotterplätze und in der mitte eine künstliche Insel getrennt vom Rest der Welt durch einen großzügigen Wassergraben. Das nenn ich mal Sicherheit. Die britische Royal Famaly wird einem da hingegen ja förmlich  am Silbertablet serviert. Ich wander dort eine Stunde herum und geb auf , vieleicht hätte man von einer anderen Seite etwas mehr gesehn , es ist mir aber zu mühsam.

Auf nach Akihabara zum AnimeCenter, diesmal find ichs 100%. Ich will mich da ja nicht zu weit ausn Fenster lehnen aber ich glaub ich hab einen Bug in Ubahnsystem gefunden. Ich kaufe mir in Sakuradamon einen Fahrschein für 160 Yen, das sind normalerweise maximal 3 Stationen. Transfertickets sind weit aus teurer und ich muss in Yarukucho in die Hibiya Line umsteigen und mit der dann 8 Stationen fahren. Laut plan kostet das 210 Yen. Ich steig in Yarukucho aus und will zu einem Durchgang um dort auszuchecken und dort dann weiter zur anderen Ubahnlinie gehn um dort ein neues Ticket zu kaufen. Plötzlich steh ich am Bahnsteig mit dem 160Yen Ticket für die andere Linie. Mich packt die neugier und steig ein, fahr bis Akihabara und bin gespannt was passiert. Ich denk mir , vieleicht kann man da die Zeche prellen , weil es gibt hier einige Durchgänge die auf Durchzug gestellt sind. Na ich einfach durch. Die Schranken patschen mir auf die Kniescheiben und ich dreh um und steuer auf den Fair Adjustment Automaten zu. Dort steck ich mein Ticket rein und er meint das passt alles. Geh zum Schranken, steck die Karte rein und der Sesam öffnet sich. Take this Tokyo Metro System !

In einem Seitengang der Akihabara-Station finde ich etwas üdas war zu gut um daran vorbeizugehen. Monchi. Leckere Süssigkeiten denke ich, zuminderst versprechen das die sortennamen. Na ich gleich zum Thresen und wild mitn Finger bestellt. Gleich sechs Stück damit sichs auszahlt. Sie bedankt sicht und packts ein bevor sie es mir gibt sagt sie mir anscheinend noch was wichtiges. Ich sag ihr in fliesenden Japanisch „Verstehen, Nicht“ und sie hält mir einen FET Zettel vor  meine Nase. Na Klass, ich hab grad Eis gekauft. 8 Grad und Wind und ich  mit an halben Kilo  Eis.

Na ich machs Beste draus , angeblich sollns in 20 Minuten wenn sie etwas aufgetaut sind am besten sein. Somit wander ich noch umher und setz mich frech auf eine Ecke und pack aus, das Eis bitte. Mach noch a Foto zur Erinnerung. Ich Beisse von jeder Sorte einmal ab und bin restlos begeistert. Das is jedem zu Empfehlen unglaublichgeiles Zeug. Rund im das fruchtige Eis im inneren ist so ein zache Haut. Ich nehm an irgend so a Reisgschicht aber zum niederknien.

Auf zum AnimeCenter. Was soll  ich sagen, a 20 m² Souvenier Gschäft voll die herbe Entäuschung. Ich mach mich dann auch gleich wieder vom Acker und werde am Rückweg zum ersten mal von einer Japanerin in Englisch angesprochen. Ich packs gleich garnimmer weil dreimal dürfts raten was die wollte. Irgendwo in Osaka hats gschneit und da sind a paar Obdachloss. Für die Überraschung hat sie sich 500 Yen verdient. und ich fahr wieder zum Hotel.

Dort renn ich im Kreis und such einen Lowsan Convenient Store. Nicht das ich noch keinen gesehn hät bei meinen Streifzügen nur diesmal wo ich einen brauch find ich Alles nur die nicht. Warum ich die brauch hat mit dem Ghibli Museum zu tun. Dort kann man nicht einfach hinfahren und eine Eintritskarte kaufen, dass scheint den Japaner zu einfach zu sein ohne ihn in seiner Ehre zu verletzten.

Damit in einem Einlass gewährt wird muss man folgendes tun.  Einen Lownan Store finden mit einem Blauen Koppi Automaten. Warum ich das Blau erwähne liegt daran das ich in Akihabara schon in einem Store war, die hatten aber nur einen Roten und da gehts das nicht. Hat man nun einen Blauen vor sich drückt man auf den pinken Knopf dann links oben dort gibt man dann einen Magic Code ein. Wählt ein Datum , drückt auf den gelben Knopf , wählt eine der vorgegeben Uhrzeiten aus , dann Anzahl der Erwachsenen nochmal an gelben Knopf und dann wirds ausgedruckt. Den Zettel bezahlt man dann vor Ort bei der Kassa. Zum  bestellten Tag und Uhrzeit findet man sich vor der Kassa beim Ghibli Museum wieder und bekommt für den Wisch dann die Eintrittskarte.

Natürlich hab ich den Magic Code vergessen. Also zurück ins Hotel, wer nähmlich glaubt das es hier in Tokyo freie WLANs gibt hat sich geschnitten. Code aufgeschrieben und wieder hin. Fehlermeldung. In der Anleitung auf der Ghibli Seite stand , wenn irgendwas nicht geht dann ists ausgebucht. Na schöner Scheiss. Ich drück noch gefrustet herum und find an Knopf der mir die verfügbaren Karten anzeigt. Mitte April. Enttäuscht geh ichs Hotel zurück und mir fällt ein , dass ich in so einem Tourkatalog eine  Ghibli Besichtigung gesehn hab. Die letzte Hoffnung stirbt auch wie ich auf der Webseite stöber und Tours auch erst in diesem Zeitraum zu verfügung stehen.

Jetzt is eh  scho alles wurscht und hau mir an BigMac rein. Morgen fahr ich nach Asakusa und werd mich dort bei einem Tempel bei den Göttern beschweren.

Published in: on 2009/03/31 at 12:34  Kommentar verfassen  

Akihabara,Mehr Kirschblüten und noch mehr Japaner

Tag 5

Nach den Bekleidungsgeschäften gehörte jetzt mal etwas technisches auf den Speiseplan, also auf nach Akihabara. Mein alter Freund die Ubahn wartete schon auf  mich. Nach ein paar Irrwegen fand ich auch die richtige Linie und den passenden Eingang dafür, kurz die Tafeln gecheckt und los gings.

40 Minuten später und hunderte unterirdischer meter erblicke ich das Tageslicht in Akihabara. Eigentlich wollte ich zu ins AnimeCenter hab aber es mir schlecht eingeprägt und wander in der planlos in der Gegend herum. Gut vieleicht beim nächsten mal. Endlich bin ich dort wo ich hin wollte. Rund um mich herum lauter Läden die technischen Firlefans anpreisen. Zwischen durch immer wieder Pachinkostationen. Plötzlich reiß ich mir meine Kopfhörer runter weil ich meinen Ohren nicht traue.

Yodobashi, vergleichbar mit unserem Saturn, versichert mir wilkommen zu sein und garantiert mir die neueste Geräte zu den besten Preisen, und das auf Deutsch. Na da lass ich mich nicht lang bitten und schau hinein. Sieben Stockwerke gefüllt von der Waschmaschine bis hin zum High End PC und Schildern. Über jedem Regal hängt ein Schild so das man nicht mehr als ein bis zwei Meter weit sieht. In jedem stockwerk steht ein Marktschreier und verkündet lautstark Angebote.

Ich schlage mich in den 4. stock durch zu den Audio dingern und stöber bis ich fündig werde. Einen Ipod Touch Bluetooth Dongle und weil mir grad danach war auch gleich Bluetooth Kopfhörer. Da ich InEar nicht so mag entscheide ich mich fuer so Ohrclips. Einzieges Problem. Mich trennt eine Glasscheibe vor den Objekten der Begierde. Dauert nicht lang bis ein Angestellter vorbeischaut und ich frag ihn gleich ob er English kann. Er sagt was auch immer und ich deute was ich haben will. Wild fuchtelnd zwischen den  Kopfhörer , Adapter und meinem Ipod Touch frag ich „Does it work ?“,“No problem“ kam prompt die Antwort. Na ich  bin gspannt.

Ich geh zur Kasse und stell mich an, werd ignorriert bis eine kleine Japanerin neben mir erscheint und mich wo anderst hinbittet. Ein Kassier bittet mich zu sich und ich lege die Waren auf den Tisch. Er sagt mir den Preis an und ich quitiere es mit meiner Visa. Dann folgt die gewohnte Zettel wirtschaft bis er meinen Pass sehen will. Ich händige ihm den Passs gutmütig aus und er rennt damit davon. Mit blasser Gesichtsfarbe spurte ich hinter her bis er aprubt bei einem anderen Schalter stehen bleibt. Es wird ein Zettel ausgefüllt und ich begreife Langsam. Duty Free !. Ich bekomme hier schon die bestätigung für den Flughafen das mich das nix an Zoll kostet. Geile Sache. Nur wird alles in den Pass getackert. Kauft man hier in jedem Stockwerk was, fliegt man mit einem Telefonbuch heim anstatt einem amtlichen Lichtbildausweis.

Ich stöber noch ein wenig in den Andern stockwerken, zuviel um sich für Irgendwas zu eintscheinend und begebe mich wieder Richtung Ubahn. Wider erwartend finde ich sie auch und denke mir, „Ueno sind nur zwei Stationen und es is Montag, da wird doch nicht viel los sein“. Leider habe ich die Rechnung ohne Wirt gemacht. Im Travel Guide steht drinnen Ueno Park sei das Epizentrum des Kirschbebens und da lügt er nicht.

In Ueno Park erwartet mich die SCS am letzten Advent Einkaufsamstag, nur doppelt soviel. Eine unhaltsame Flut an Menschen schiebt sich durch die Kirschbaumalee. Ich breiche zeiteweise aus dem Strom aus und erkunden die Seitenwege. Einen Zoo hat Ueno auch aber das is jetzt nichts für mich. Ich fotographier ein wenig herum und versuche nicht übererannt zu werden. Wie beim Autofahren ist hier sinnvoll beim Umspuren oder Stehnbleiben den Schulterblick zu praktizieren, der Massenkaramolage könnte enorm werden.

Ich balanzier durch die Menge und erkunde das Gebiet. Ich find den Park nicht so schön wie Shinjuku und mach mich auf den Weg zurück. In den Seitengassen um die Station gibt es wie zu erwarten einige Geschäfte. Ich kraule durch die Fluten entdecke aber nichts was ich haben möchte. Bevor ich untergeh rette ich mich in die Ubahn und treibe richtung Hotel.

In der Ubahn blätter ich durch die Betriebsanleitung meiner Beute und tu so als würd ichs lesen können. In den Ubahnstationen geh ich meistens der Menge nach und wunder mich , dass das bis jetzt gut funktioniert hat. Schon blindlinks navigier ich zielsicher ins Hotel und probier sofort das „No Problem“ aus und tatsächlich, es spielt! Ich wollts ja nicht glauben.

Ich breche nochmal auf und finde ein Amerikan Steak House „Good Time“ und bestell mir drin fingerzeigend ein Steak. Serviert wird es auf einem Teller aus Gussstahl, is einem nicht durch genug,  wartet man halt ein wenig und das Steak grillt nach. Nette Idee nur darf man nicht wie gewohnt die Gabel auf die Tellerkante legen.  Am Rückweg komm ich wieder am Doughnut laden vorbei. Ich glaub ja schon langsam das sind Statisten die da in der Schlange stehen so wie die Motivationsmünzen im Sandlabecher.

Published in: on 2009/03/30 at 11:51  Comments (1)  

Kirschen und Shinjuku

Tag 4

Dabei hat alles so harmlos angefangen … Mich hats überhaupt nicht gefreut aufzustehn und hab vor mich hin gedöst. Schliesslich findet meine schlaftrunke Hand die Fernbedienung und mit einem halben Aug zapp ich duurch die Kanäle. Sonntagsfernsehn ist nicht so berauschend und bleib bei der japanischen Baseballliga hängen. Scheinen gerade die Playoffs zu sein, zuminderst wird jeden Tag ein anderes Spiel gezeigt. Hoffe ich zu minderst , sehen ja alle gleich aus und verstehn tu ich sowieso Nichts. Eine Manschaft gwinnt halt und geh duschen.

Endlich GO im Fernsehn. 56. Meiji Titel wenn ich das richtig „verstanden“ habe.  War mal interessant sowas live zu sehn und es ist ertragbar. Während die Kontrahenten sich die Birne warm denken diskutiert ein Anderer auf einer Magnettafel den aktuellen Stein und Folgezüge durch.  Lustig und nervig zugleich war die Zeitansagerin 10 Byo-Komi zu 1 1/2 Minuten. Alle 10 Sekunden wird angesagt wieviel zeit dem Denkenden verbleibt. Direkt nach dem ein Sieger feststeht wird das Spiel wiederholt und eine rege Diskussion entsteht zwischen den zwei Spielern und dem Kommentator.

Wie dem auch sei, es ist viel zu schön draussen um wirklich den ganzen Tag im Bett zu bleiben. Mal schaun was so die Japaner am Sonntag treiben und ich glaube ich habe sie gefunden … Alle!  Ich hatte Lust auf einen Parkspaziergang nur hab ich Depp ja auf Hanami vergessen. Nichts ahnend biege ich vor dem Parkeingang um die Ecke. „Na Servas!“, mir fällt sofort ein schlechter Witz ein „Wie bringt man viele Japaner auf einen Platz“, man pflanzt einen Kirschbaum und wartet bis März ist.

Ein nicht enden wollender Strom an Menschen drängt sich zum Eingang. Im Lonly Planet steht das es Eintritt kostet in der Hanami zeit um die Massen abzuhalten. Scheint nicht zu funktionieren. Ticketautomaten sind ja schon meine Freunde. 1,50 Euro Eintritt, nicht so schlimm. Die Karte war aber faszinierend. Das Gültigkeitsdatum wird im Sichtfenster aufmagentisiert und feine Eisenspähne die drinnen herumfliegen bilden die Schrift. Geiles System. Die Schranken sind die gleichen wie in der Ubahn. Man merkt sofort das diese Art an Durchgang den Japanern ins Hirn gebrannt wurde, nur war der ein wenig anderst, die Eintrittskarte kommt auf der anderen Seite nicht herraus. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, auch der Japaner. Viele greifen ins Leere und manche drehn sich verwundert um wo ihr Ticket ist.

Nach dem Eingang bietet sich mir ein Spektakel dar. Tausende Japaner wandern durch den Park, noch mehr sitzen auf Planen im bunten Kreis und unterhalten sich. Direkt am Eingang befindet sich ein Mini Recyclinghof, Müll wird hier strikt getrennt und anderst als wie bei uns bleibt nach so einem Fest kein Bild der Verwüstung oder ein Mülleberg zurück. Hut ab!.

Ich wandere durch den Park und nehme zuerst die Aussenbahn. Beim Umrunden ist weniger Verkehr besser. Mein Fotographierfinger beginnt im Schritttempo zu drücken aber eigentlich noch wenig Kirschbäume bis ich auf eine Lichtung stoße. Hier tummelt es sich, wie emsige Bienen beim bestäuben ringen sich die Japaner um die Blüten. Das Letzte wird aus den Speicherkarten und Fotoaperaten geholt. Weitwinkel oder Makroaufnahmen. Handy oder wuchtige Objektive auf Stativen. Das Einziege was von dieser Orgie am nächsten Tag zu sehen ist sind kleine Löcher im Boden von den Stativfüssen.  Die Dichte der Japaner ist abhängig von der Anzahl der offenen Blüten an einem Ast. Bei noch Geschlossenen kann man frei durchatmen und bei in voller Pracht stehenend muss mit 5 bis 10 Minuten Stau gerechnet werden. Jedenfalls zieh ich meine Runden. Aber sie sind gewappnet. Mobiklos ( nur für Damen ) und mehrere Recyclingstellen. Um 16:30 wird zweisprachig gebeten den Park zu verlassen.

Inspiriert von den herumtreibend Blüten lass ich mich im Strom treiben und mich hinwehn wie es dem Menschenstrom gefällt. Folge aber dann doch ein paar Leuten die plötzlich links abbiegen und in engen Seitengassen verschwinden. Vielleicht ist das ja eine brauchbare Abkürzung und finde mich in zwischen billigst Übernachtungsmöglichkeiten wieder. 35 Euro das Zimmer und so richtig Tokyo. Eng, klein , verwinkeltl, die Verkabelung verläuft teilweise ausserhalb die Traffos hängen vor den Fenstern und die Gasse ist so eng das ein Taxi das sich hier durchqäulte an einer Kurve zweimal den Rückwerstgang einlegen musste. Vor jeder 90 Grad Kurve ist ein Hohlspielege angebracht.

Ich lass mich auf der Hauptstasse wieder vom Tsunami erfassen und folge blindlings der Meute. Ich befinde mich nach paar Minuten gehen auf der östlichen Seite vom Shinjuku Bahnhof. Hier steppt der Bär. Eine Art Vergnügungs und Shopping Viertel. An jeder Ecke blinkts und schreit ein Japaner irgendwas werebendes für sein Geschäft. Wie eine Boje treibe ich im Meer von Japaner und anscheinend egal in welche Richtung man sich bewegt, immer gegen die Strömung. Ich komme an unzähligen Pachinko Tempel vorbei, anscheinend jedem Japaner sein eigener Automat ist die Devise. Auf mehreren Stockwerken werden die Automaten mit Stahlkugeln gefüttert. Glückspiel scheint generel in Japan groß geschrieben zu sein. Selbst in Spielhallen wo Automaten wie „House of the Dead 4“ stehen findet man Pachinko und die „Münzschiebe“-Automaten die man aus Casinos kennt, nur halt Japan steil. Slot Maschine und Münzen + Kugelbahn. In einem Spieletempel offenbart sich mir die Mutter dieser Kombination. Gallileo. 10 Leute können hier an einer runden Tafel platz nehmen. In der Mitte eine Stahlgeflecht aus  Kugelbahnen auf denen Bälle herumlaufen die einen schwindlig machen.Keine Ahnung ob man irgendwie beinflussen kann das ein Flummi auf sein Münzen vor einem landet aber ich glaub das weis nichtmal der Erfinder.

Leider steht bei solchen Automaten immer Wachpersonal. Fotographieren verboten. In einem anderen Spielepalast finde ich ein anderes Extrem. Ultra-HourseRider-EX-Std. Virtuelles Pferderennen. Mehrere Sitzgelegenheiten mit eigenem Monitor, Becherhalter und Aschenbecher werden hier von Profis belagert die akribisch über Siege und Pferde Buch führen. Die Dämmerung setzt ein und es wird dunkel. Nun geht das Farbenspektal auf der Straße los. Unzählinge Tafeln Blinken in wilden Rythmen vor sich hin. Als ich wieder bei Sinnen bin find ich mich in einer Seitengasse wieder wo recht wenig los war. Aja, Vergnügung für die Leistengegend. DVD Kabinen und Love Hotels wie mir scheint.

Mir wirds zuviel und ich breche richtung Hotel auf. Es mag einfach nicht aufhören unmengen an Menschen, Lichtern und Geräuschen rund um einen herum und ich mitten drin. Es vergeht noch einige Zeit bis ich auf meiner Standardroute an dem KrispyKreme Dougnutladen vorbei kommen. Ich habe dort noch nie keine Schlange anstehen gesehn, egal zu welcher Uhrzeit.

Übrigends wurde ich beim weggehen zum ersten mal im Aufzug englisch angesprochen.  „Your Zipper is down“. Ich hätte doch im Bett bleiben solln.

Published in: on 2009/03/29 at 12:22  Comments (3)  
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Untergrundbewegung

Tag 3

Giddy up Rosinate schrie ich und ritt los. Mittig stürmte ich die Shinjuku Station und verfehlte massiv mein Ziel,tauchte einmal durch die Station und schwappte auf der anderen Seite wieder raus. Man sollte vieleicht dazu sage, dass Shinjuku der hiesige Westbahnhof ist nur in den Dimensionen des zukünftigen Zentralbahnhofs. Es sind sogar die Distanzen zu den nächsten Ubahn Linien angeben. „Oede Line 300m“.

Verwirrt greife ich nach dem nächsten Rettungsanker und zwar einer Lokalkarte am Ausgang von dem mich die Station ausgespuckt hat. Ich musst gleich ein Foto machen, weil sollte ich die Marunouchi Line nicht finden, brauche ich mich wenigstens nicht davor fürchten zu verbrennen.  Nach kurzer orientieren verfolge ich mein Ziel auf der Oberfläche, ist auch fürs Pferd angenehmer. Nach 20 Minuten finde ich den Eingang und stehe kurz darauf meinem Erzfeind gegenüber, dem Ticketautomaten.

Der war aber etwas anderst, rechts oben prangte nämlich ein „English“ Button. Selbstbewusst landet mein Finger auf dem Touchscreen, gewonnen … alles in Englisch … bringt mir garnix. Zur Auswahl stehen 5 Preißklassen gestaffelt von 120 bis 340 Yen und zwei eingefärbte Buttons, Transfere Tickets, 450Yen aufwärts. Nach einer kurzen Button Smash Attacke in der Hoffnung , dass der Automat einem 10 Hit Combo unterliegt geh ich einen Schritt zurück und betrachte die Spaghettittafel. Unter Ginza steht 190. Zwei Münzen eingeworfen und draufgedrückt. Durchgespielt. Fades Game.

Dreh mich um und steh schon vor dem nächsten MiniBoss, dem Schranken. Ängstlich nähere ich mich dem mechanischen Ungetüm und in Zeitenlupentempo nähert sich die Fahrkarte dem Schlitz. In der Zeit überholt mich ein Japaner im Schranken daneben der ohne Geschwindigkeitsverlust seine Ubahnkarte auf den Magnetleser knallt und durch ist. So ein Poser.

Kaum zwei millimeter dem Automaten die Karte in den Rachen gesteckt wird sie mir burtalst aus den schwitzigen Fingern gerissen, als würde mir das Gerät sagen wollen „Gib her du Whimp!“. Instant erscheint die Karte am anderen Ende und der Weg wird mir frei gegeben. Ich schreite durch das Portal und nehm mir meine Karte wieder. Ein metalisches Gelächter verfolgt mich bis ich unten am Bahnsteig ankam. Dort klammere ich mich an jedes englische Wort und beobachte die Eingebohreren bei ihrem Ritus. Ubahn fahren will gelernt sein. Ich warte eine Ubahn ab und schau gespannt was passiert. Bumm voll, paar steigen aus , paar steigen ein, Ubahn fährt weiter. Das kann ich auch. Stelle mich brav in eine der am boden makierten Warteschlangen und pünktlichst fährt der nächste Zug ein, komplett Leer.

Los gehts! Ich setze mich nicht nieder und schau mich um. Über jedem Ausgang gibt es eine einfach aber effektiv animierte Übersicht wo der Zug ist und wo er hinfährt. Stationansagen sind zweisprachig und alternieren im Geschlecht. Verstohlen mache ich ein unscharfes Foto und belasse es dabei. Hypnotisiere das blinkende Lamperl der Ubahnposition und warte bis es unter M8 Ginza aufblinkt.

Dort angekommen lande ich am Bahnsteig und seh mich um wo wohl der passende Ausgang für mich wäre. An dieser  Stelle sei angemerkt, dass so eine Ubahnstation im Schnitt so 10-30 unterschiedliche Exits hat.Keine Ahnung wo ich auf diesem Übersichtsplan bin entscheide ich mich für Ausgang „A1“, kling gut, leicht zu merken. Ist auch am weitestens von meiner Position entfernt und schlüpfe durch besagten Ausgang an die Oberfläche.

Nach dem sich meine Augen an das Tageslich wieder geöhnt hatten glaube ich ihnen trotzdem nicht was ich sehe. Lang Zeit zum wundern bleibt mir aber nicht, plötzliches Glockenleuten in Big Ben Melodie lässt mich zusammenzucken, wie weit bin ich um gotteswillen gefahren ?.  Zwölfe schlägt es mir, die Straßen werden abgesperrt, zuviel Ehre für mich.

Wie es scheint wird in Ginza an einem Samstag ( ich kam erst in 2 Stunden drauf das Samstag ist ) die Hauptstraße und ein paar Seitengassen für den Fussgänger abgesperrt, alles für den Konsum. Es wird jetzt vieleicht Zeit zu erklären was Ginza ist. Ginza ist ein Stadtteil der ca. 17 Mariahilferstraßen entspricht. Geschäfte so weit das Auge reicht und in alle Richtungen, es mag gar kein Ende nehmen.

Mit offenem Mund steh ich da und fotographier. Die 5th Avenue in Japan. Hier rankt sich ein Top Designer neben dem Anderem. Auf der Hauptalee füllen die Labels noch ein Hochhaus selbst aus aber die wirklich wilden Sachen sieht man in den Seitengassen. Siebenstöckige Häuser gefüllt bis an die Decke mit Shops, bis zu 15 verschiedene Geschäfte in einem Haus, deren genauerer Zweck mir aber enthalten bleibt. Schnell wird einem aber klar , hier zielt man auf die gut gefüllte Brieftasche ab. Ich fand einen „Teehäferl“-Laden bei dem eine Tasse um 700 Euro gehandelt wurde. Fast vier Stunden pilger ich kreuz und quer durch die Gassen und entdecke so manche Kuriosität. Manche sieht man unten in Bidern festgehalten aber ausdrücklich erwähnen möchte ich den, anscheinend erste, H&M in Tokyo. Anscheinended verwirrte es nicht nur mich sondern auch Japaner. Ich gesellte mich zu einer kleine Gruppe die eifrig den Eingang fotographierten um auch gleich  das Selbige zu tun. Ich verwarf aber sofort die Idee hineinzugehen. Die Leute standen Schlange um hineinzukommen. Auch noch schön war die Klavierabteilung eines Musikladens im 6. Stock.

Nach dem Powerwalk schmerzen meine Füße und brannten meine Knie, vieleicht wars auch umgekehrt. Glück auf ! Ab in den Stollen.  Selbstverständlich  kauf ich ein Ticket, ohne mit der Wimper zu zucken. Füttere den Schranken, meine Hand schländert über den Automaten und greift sich spielerisch das Ticket. Diesmal lache ICH während ich die Stufen zum Bahnsteig hinunter schreite. Ich hänge mich in eine Schlaufe und warte. Dabei beobachte ich einen anderen Touristen der sitzend vor sich hinstarrte. Auf seinem Gesicht befand sich ein Lächeln, das auf den ersten Blick freundlich wirkte, bei längerem betrachte aber immer darauf deutete , daß der Lächelnde kurz vorm überschnappen ist.

In Shinjuku wieder angekommen nehm ich den erst besten Ausgang und quitiere die Gegebenheit, dass mein morgentlichter,jetzt unnötiger  20-minütiger Umweg, mit einem „A … ja“.

Mit dem neu erworbenen Fähigkeiten blättere ich haltlos durch den Lonly Planet und setze mir ein paar Todo’s , gegenebenfalls ich find den Eingang wieder.

Beim Abendessen bietet sich mir noch eine herrliche Scene. Japaner beim Spaghetti essen, da bleibt keine Bluse sauber.  Tampopo läßt grüßen.

Published in: on 2009/03/28 at 13:48  Comments (4)  
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Longsam mit de Fias ins koide Wossa

Tag 2

Der begann um 4 Uhr früh (Jetlag), hatte aber auch sein gutes, musste nähmlich sehr lachen, weil auch in Japan wird versucht den super Gemüsehobel über Verkaufsfernsehn an den Mann zu bringen.  Generell ist das Fernsehn um diese Uhrzeit eher schwach, schläft man halt weiter.

Um 9 dann erschien mir Japan irgendwie noch abstrakter als am ersten Tag. Der Kulturschock scheint vergleichbar zu sein mit einem Muskelkater, der ist am zweiten Tag auch immer stärker.

Frisch geduscht lass ich meine imaginaeren Hosenträger schnaltze und mach mich auf dem Weg, vorläufiges Ziel, einmal um den Block. Ohne jegliche technischenr Kartographie fühle ich mich wie ein Wikinger auf seiner ersten Überfahrt, steuert einfach eine Richtung an und hofft das er wieder zurückfindet.

Es startet recht unspektakulär mit einem gut 400 Meter langem Fahrradparkplatz, weitergehts mit Real Estate angeboten für Einzimmerwohnungen um ca 700 Euro  Miete im Monat. Soweit ich weiß ist das Standard in Tokyo. Etwas weiter seh ich dann über die Straße einen Pachinko Tempel, „Ob ich so eine starke Dröhnung schon auf nüchternen Magen verkrafte ?“, denk ich mir und gehe noch ein Stück weiter,überquere die Staße und steh 10 Minuten später vor dem Eingang. Noch zögernd zappel ich vor dem Eingang auf und ab, plötzlich steuert einer vom Gehsteig auf das Hölleportal für Epileptiker zu.  Gespannt wie eine Katze vorm Mauseloch warte ich was passiert. Ich komm mir vor wie Tom der auf Jerry wartet aber statt Jerry brüllt ein entflohene Löwe aus dem Mauseloch. Eine Schallwelle in einer Lautstärke die ich nur aus Flex Zeiten noch in Erinnerung habe entlockt mir ein lautstarkes „Bist Deppad ?!“. Gott sei dank versteht mich hier keiner.  Das muss für die Nachwelt festgehalten werden,beschloss ich und folgte mit laufender Aufnahme  dem Todesmutigen. 14 Sekunden später endet das Video. Eine hübsche aber sehr entschlossene Japanerin gibt mir zu verstehen das hier keine Kameras erlaubt sind. Hier braucht man nicht mal mehr Japanisch Kentnisse , man versteht sowieso kein Wort. Total fehl am platze hirsche ich durch den den ohrenbeteubenden Lärm und der Laden brummt. Scheint gerade Mittagspause zu sein. Gesteckte voll mit Leuten aus allen schichten, an den scheinbar angesagten Automaten ist kein Platz mehr frei. Ein Sakoträger neben dem Anderen, die hypnotisiert die keinen Stahlkugeln verfolgen. Wenn man durch die Gänge taumelt muss man acht geben. Schallen voll mit Kugeln stapeln am Boden neben den Spielern. Gewinn oder Credits ? keine Ahnung, nur glaub ich das hier schon Tote gabt durch Genickbruch oder Schlaganfall.  Nicht nur die Ohren schmerzen sondern auch die Augen tränen, wenn es schon für einen Turisten so beindruckend ist, wie muss erst das Kontrastverhältniss für den Japanischen Bürohängst sein der im stillen Büro fristen und sich dann diesen Kick holt.

Ich flüchte in Seitengassen und finde mich vor Kleinstläden wieder die dem Neuösterreichischen Tandla entsprichen und entdecke eine kleine normale Spielhalle. Nach dem Pachinko Flash ist das eine laue Sommerbrise, vergleichbar mit Chili-Wettessern die nach dem 7 Millionen Skuvil Schocker achselzuckend von der Habanero abbeissen.

Unbeindruckt zieh ich weiter, finde mir in so einem Daily was zum Essen. Ein Sandwich und ein Nigiri, das Nigiri als Attraktion  und das gefüllte Lawal als Backup. Vorallem überzeugte mich das Engrish auf dem Sandwich das versprach, „You will have to search far to find a Sandwhich with more confidence , taste and freshness than this one“.  Keine Ahnung was in dem Sandwich war aber das/der/die/des Nigiri war super.

Kurz verschnaufen und Google Maps konsultieren was in der Nähe gibt. Meiji Park , klingt verlockend, noch ein Mineral aus der Hotel Vending maschine ( eine von 45 im Hotel ) und auf gehts. Die Strassen sind gespickt mit Shops wo man was auch immer kriegt. Mini Eingänge und Treppenhäuser die vor Türen enden hinter denne wer weiß was steckt. Es ist aber nirgends eng genug , dass nicht ein Automat noch platz hätte.Ich komm an einer Ubahn Station vorbei , eine der vier privaten Ubahn Unternehmen und denke mir, „Das ist super, kann ich das Ubahn System abchecken am weg zurück, brauch ich nur eine Station fahren.“

Sehr „confident“ stoßt mir schon einige male das Sandwich auf, lügen tun die Japaner nicht.

Der Park ist herrlich. Ein rießen Portal markiert den Eingang und in wenig schritten ist man der Beklommenheit der Stadt  entflohne und findet sich in einem weitläufigen Areal wieder. Ich stapfe einer Schotterstraße entlang die mich an die Prater Hauptallee erinnert nur sauberer und fotographiere den Lageplan, nur um sicher zu gehn. Zuerst nur wenig leute unterwegs bis man den Tempel in der mitte des Parks gefunden hat. Endlich andere Turisten, man atmet etwas auf weil man nicht mehr am silberen Tablet präsentiert wird wie in den engen Gassen. Andächtig schleiche ich im Tempel herum um nicht die Götter zu erzürnen, finde eine Betriebsanleitung in Englisch wie man einen Tempel stilvoll ehrt und befolge schritt für schritt Zeremonie. Mit dem Segen hats aber nicht lang gehalten, Fotos sind auch hier nicht erlaubt.  Ich finde noch einen gebührenpflichtigen Teil des Parks und ein Museum des Meiji Kaiser, beschloß zugleich mir das aufzuheben für spätere Gelegenheiten , wenn ich mal wieder ruhe brauch oder es sonniger ist. Beim abermaligen kreuzen des Tempels seh ich einen Hochzeitsumzug. Diesmal Fotographier ich  von weit weg, weil schon zwei japanische Respektspersonen das Brautpaar an der Spitze absichern.

Am Rückweg stürme ich die Automaten der Ubahnstation. Nach 30 WTF Sekunden ziehe ich mit an Bummal wieder von dannen und finde den Japanischen Gerngross + Bauhaus, noch eine Food Court und mein Hotel. Land in Sicht!.

Im Hotel vergrabe ich mich im Lonly Planet Tokyo Guide und suche das Internet nach Metro Howtos ab. Nebenbei berieselt mich die japanische Sprache  aus dem TV die längst eine Form von Liternei angenommen hat. Die Hanami Karte  aber im Wetterbericht reißt mich aus dem Gebet. Die Kirschblüten Front ist kurz vor Tokyo. Hanami is serious business.

Morgen reite ich auf der Rosinante gen Ubahnstation. Mal sehn wer gewinnt.

Published in: on 2009/03/27 at 13:24  Comments (3)  
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Thru the japanese looking glass

Erster Tag.

Also nach Tokyo fliegen und dort ankommen ist keine Herrausforderung, aber dann …

Das erste Missgeschick. Bustickets kauft man im Flughafen. Nagut. Voller Mut steig ich in den Bus der nach dem Gefühl her dort hinfahren müsste wo mein Hotel ist. 3000 Yen leichter aber mit voller Blase betrachte ich das wachsen von Tokyo. Von zuerst einzelnd verstreuten Bauten nimmt die Gebäudedichte in 50 Minuten fahrt immer mehr zu und explodiert in den letzten 10 Minuten. Unmerklich verschluckt einen Tokyo. Die Autobahn schlängelt sich sureal  in den Großstadtdschungl. Eingepfärcht in ein- bzw. zweispurigen Schallschutzschläuchen speiht einen der Bus vor der Shinjuku-station aus.

Man ist in Tokyo.

Mein drängendes Verlangen nach meinem Hotelzimmer und einer Toilette lässt mich instiktiv in die richtige Richtung sehen und voller Erleichterung spurte ich meinem Tokyoter Hauptquartier entgegen. Eingecheckt. Rauf ins zimmer gespurtet und Erleichterung. Ein Hightech Klosofonomat. Könnt ich nur die Anleitung wirklich gut lesen. Selbst die paar bruchstückhaften englischen Übersetzungen helfen nicht weiter.

Nun kann ich wieder klar denken und mir schwahnt schreckliches.  Am Flughafen war das English gut verständlich, die Schilder an den Baustellen vor dem Flughafen hatten schon einen starken Engrish touch.  Aus „you need buy ticket in airport“ wurde beim austeigen als ich meinen koffer nehmen will „green ticket ?“. Der Rezeptionistin wollt ich eine eingeschweisste Vorlage für Fucking English Tourists ( FET ) wegnehmen, die einem bildlich erklärt, dass man die Keycard braucht um den Lift zu aktivieren. Im Aufzug steht dann fein säuberlich am Cardreader „Please touch your card!“ und in der Hausordnung Punkt 17 verbietet man mir „Do not display anything on the window“. Schlussendlich überzeugte mich dann die vergebene Bemühung einer anderen Rezeptionistin,die mir   zu erklären versucht wie diese 1000 Yen prepaid phone card funktioniert, dass , kurz gesagt, English in Tokyo für die Fisch ist.

Zwei stunden später … alle 3 meiner Handy sind nutzlos. Japan ist seit 4 Jahren UMTS only. Man braucht eine spezielle internationale Vorwahl vor der Ländervorwahl um ins Ausland telefonieren zu können und Bankomaten zeigen erst Sprachoptionen an nach dem man eine Kontokarte/Visa im Leseschlitz versenkt hat.

Dafür gibt es auch positives. Das Zimmer ist zwar klein bietet aber mehr als so manche anderen Hotelstandard. Bad/Dusche, das erwähnte Hightech-Klo, alle TV Sender sind HDTV, Internet, Luftbefeuchter, Klima,Kühlschrank und Teekocher findet man auf knappen 15 m².

Wer es schaft in Japan zu verdurschten hat sich seinen Darwinaward redlich verdient. Die Logistik für das befüllen der VendingMaschines muss ein Bollwerk an administrativer Arbeit sein. Auf 100 Meter gezählte acht Automaten. Sie spenden aber nicht nur Trinkbares sonder auch richtig Handfestes, wie die PayTV tickets für die Pornosender.

Fernsehn ist eine wucht. Japanische Soap Schauspieler sind genau so schlecht wie Deutsche und wer glaubt er sieht nichts anderes als Anime, der ist am falschen Dampfer. Jeder Anime-Torrenttracker schlägt das japanische Fernsehn um längen, somit stellt sich die Frage , wo kommen die alle her ?

Zum Nachtmal gabs was klasisches, Mac Donalds. Chrispy Chicken Burger Menü mit Weintrauben Fanta. In absolut dialektfreien Fingerzeigen bestellt auf einem FET-Ausdruck. Inhaliert wurde dann in all der Japanischen Wierdness und Klischehaftigkeit. Links ein Typ der eine silberne Handtasche mit sich führte die jede europäische Frau vor Neid erblassen lässt und rechts von mir ein Japaner der ganz verliebt sein neues Objektiv für seine Nikkon auspackt und gleich ergibig am Burger testet.

Ich glaub ja noch immer, dass mich jeden moment einer meiner zwei Katzen mich aufweckt …

und übrigends am Shuttelbus häts ein Klo geben.

Published in: on 2009/03/26 at 10:50  Comments (3)  
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GO – Komplexität durch Einfachheit

GO ist wohl die höflichste Art jemanden zu besiegen.

Asiatische Attribute wie Ehre, Höflichkeit, Eleganz,Perfektion und Respekt aber auch Brutalität,List und Überlegenheit spiegeln sich in jeder Facette  dieses Spiels wider.

Perfektion wird nicht nur im Spiel angestrebt sondern es beginnt schon mit dem Material. Ein erstklassiger Goban bewegt sich im fünfstelligen Euro-Bereich, Steine (goishi) und Holzdosen (goke) stehen dem Goban in Nichts nach und übersteigen wohl jede Kapazität einer Standardgeldbörse. Alles in Handarbeit versteht sich aber auch physikalische Aspekte fließen in das benötigte Equipment ein. Die Linien sind horizontal und vertikal nicht im gleichen Abstand, somit sind die Felder die dabei entstehen nicht quadratisch sondern rechteckig. Der Sinn dahinter ist ,dass beim davor Sitzen durch die Perspektive der Abstand der Linien dann doch gleichmäßig erscheint und nicht gequetscht wirkt. Auch die Steine haben ein kleine Raffinesse. Weise Steine sind um einen Hauch kleiner als Schwarze, somit wird ein subjektiver Größenunterschied ausgeglichen der durch den Kontrast entsteht wenn die Steinen nebeneinander liegen.

Respekt gegenüber dem Älter gewährt ihm die Wahl der Steine. Sofern die Kontrahenten gleich stark sind. Sonst spielt der schwächere Schwarz. Ist der Unterschied zu hoch bekommt Schwarz Hilfe , bis zu 9 Steine Vorsprung. Das Alter entscheidet auch wer näher bei der Tür sitzt.

Eleganz präsentiert sich im Halten der Steine. Ein Stein wird nur zwischen den Fingerspitzen des Zeige- und Mittelfingers gehalten und bestimmt auf einen Kreuzungspunkt gesetzt damit ein deutlich hörbares Geräusch entsteht. Der Mittelfinger drückt den Stein aufs Brett und alle anderen Finger werden weggespreizt. 

Höflichkeit vom ersten Stein weg. Schwarz setzt den ersten Stein von sich weg, in ein Gebiet das sich rechts oben befindet (von Schwarz aus gesehen). Somit muss Weiss mit seinem ersten Stein nicht über das Brett reichen. In den Steinen wird nicht gewühlt. Der Stein wird erst in die Hand genommen und gesetzt wenn man gründlich überlegt hat. Überhastetes Setzen oder all zu langes Nachdenken ist nicht gern gesehen. Worte werden nur zu Beginn und Ende gewechselt.

Brutalität, List und Überlegenheit entstehen nur am Spielbrett. Schwächen und Fehler werden eiskalt ausgenutzt. List wird angewandt um den Gegner zu täuschen und irrezuführen um einen Kampf für sich zu gewinnen und Überlegenheit zeigt sich wenn man die List erkennt.

Ehre ist die Tugend des Verlierers. Der Verlierer erkennt mit Würde seine Niederlage an und bedankt sich. Beim GO spielen wird nicht verbissen und sinnlos bis zum Schluss gekämpft, sondern aufgehört wenn das Spiel entschieden ist.

Die Regeln sind erschreckend einfach und weniger als es unterschiedliche Figuren beim Schach gibt. Ziel des Spieles ist mehr Gebiet auf dem Goban für sich zu erobern als der Gegner. Daraus entsteht ein Freiheit beim Spielen die seines Gleichen sucht und eine Komplexität die unerreicht ist. Es ist auch nicht nur ein Zeitvertreib. GO verändert merklich wie man Situation einschätzt und welche Entscheidungen man fällt und hilft im Alter einen gesunden Geist zu bewahren.  

GO ist aber nicht nur eine Herausforderung an den  Menschen sondern auch an den Computer. Da GO mehr Variationen als Atome im Universum besitzt ist es bis Heute nicht gelungen ein Programm zu schreiben das einen guten GO-Spieler besiegen konnte. Es wird auch noch lange dauern bis es soweit ist. 

Interessierte kann ich nur ermutigen es auszuprobieren. Das Internet bietet alles was man braucht. Für Anfänger kann ich „The Interactive Way to Go“ nur empfehlen und wenn jemand mal Lust hat gegen mich zu spielen kann man mich auf GOKGS im Beginners Room unter meinem Nickname „dlrm“ finden.

Published in: on 2009/02/12 at 22:07  Kommentar verfassen  
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